Einleitung
Shopify und Shopware zählen zu den beliebtesten E-Commerce-Plattformen und werden im deutschsprachigen Raum (DACH) zunehmend auch auf Enterprise-Level verglichen. Während Shopify als cloudbasierte Lösung aus Kanada weltweit Millionen von Händler:innen bedient, stammt Shopware aus Deutschland und hat sich vor allem in der DACH-Region etabliert. In diesem Bericht werden beide Systeme strukturiert gegenübergestellt – mit Fokus auf ihre Funktionen, Zielgruppen, Skalierbarkeit, Kostenmodelle, Internationalisierung, Sicherheit, Schnittstellen, Community, Unternehmensstrukturen und Zukunftsaussichten.
Leser:innen erhalten hier einen Überblick über die wichtigsten Vergleichsaspekte von Shopify und Shopware, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Ziel ist es zu beleuchten, warum Shopify inzwischen auch im DACH-Raum als ernstzunehmende Enterprise-Lösung gilt, und wie es sich gegenüber dem lokal verwurzelten Shopware positioniert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welches Shopsystem für die unterschiedlichen Unternehmensbedürfnisse am besten geeignet ist.
1. Funktionen und technologische Architektur
Architektur & Technologie
Shopify ist eine vollständig cloudbasierte SaaS-Plattform (Software as a Service). Händler nutzen Shopify ohne sich um Hosting oder Quellcode zu kümmern – Infrastruktur und Updates übernimmt Shopify zentral. Der Core von Shopify ist proprietär (geschlossener Code) und basiert auf einer modernen Cloud-Architektur (die Anwendung wurde ursprünglich in Ruby on Rails entwickelt). Anpassungen am Kerncode sind nicht möglich, jedoch bietet Shopify umfangreiche APIs (REST und GraphQL) zur Erweiterung. Themes werden in Shopifys eigener Template-Sprache Liquid erstellt.
Shopware hingegen bietet zwei Betriebsarten: klassisches On-Premises-Hosting (selbst gehostet auf eigenem Server) oder eine neuere Shopware Cloud-Option. Der Quellcode von Shopware ist offen (Open Source) und basiert ab Version 5/6 auf dem PHP-Framework Symfony. Dadurch haben Shopware-Nutzer volle Code-Kontrolle und können das System nach Bedarf modifizieren – allerdings erfordert das entsprechende Entwicklerkenntnisse.

Integrierte Funktionen vs. Apps
Shopware kommt von Haus aus mit vielen Funktionen out-of-the-box. Die Plattform bietet ein modulares System mit zahlreichen integrierten Features (z.B. ein mächtiger CMS-Seitengestalter namens “Einkaufswelten/Erlebniswelten”, integrierte Gutschein- und Rabattfunktionen, Blog-Modul, etc.) und über 1.700 Plugins zur Erweiterung. Viele B2B- Funktionen sind ebenfalls nativ vorhanden (dazu mehr in Abschnitt 3). Dieser große Funktionsumfang bedeutet aber auch eine gewisse Komplexität und ggf. höhere Grundkosten – man zahlt unter Umständen für Features, die man nicht nutzt.
Shopify verfolgt einen schlankeren Kern: Die Plattform beinhaltet alle nötigen Grundfunktionen für Online-Shops, konzentriert sich aber darauf, dass Händler zusätzliche spezielle Funktionen bei Bedarf über den App Store hinzufügen können. Über 2.500 Apps stehen zur Auswahl, um nahezu jedes erdenkliche Feature nachzurüsten. Viele Apps sind kostenlos oder günstig, sodass Händler nur für tatsächlich benötigte Funktionen zahlen. Dieser Ansatz erhöht die Flexibilität und hält den Kern einfacher. Allerdings sind gewisse Dinge, die Shopware direkt mitbringt (z.B. erweiterte B2B-Features), bei Shopify zunächst nur über Apps oder höherwertige Pläne verfügbar.
Erweiterbarkeit & Stabilität
Durch die offenen Schnittstellen erlaubt Shopify eine weitreichende Anpassbarkeit über Apps und API-Integrationen, ohne dass am Core programmatisch eingegriffen werden muss. Ein Vorteil dieses App-Modells: Apps laufen entkoppelt über Schnittstellen, sodass sie den Shop nicht “zerschießen” können.
Bei Shopware können Entwickler zwar Plugins schreiben oder den Code direkt modifizieren, was maximale Freiheiten bietet, jedoch besteht auch das Risiko, dass fehlerhafte Plugins die Installation beeinträchtigen – bis hin zu Shop-Ausfällen, wenn etwa ein inkompatibles Plugin installiert wird. Dafür lässt sich in Shopware theoretisch jede erdenkliche Spezialanforderung implementieren, während man sich bei Shopify an die angebotenen Schnittstellen halten muss (was extrem viel ermöglicht, aber z.B. Kernlogiken wie den Checkout nicht vollständig austauschbar macht).
Headless-Fähigkeit
Beide Plattformen unterstützen Headless-Commerce-Architekturen. Shopware 6 wurde als API-first-Plattform konzipiert und kann als Backend für beliebige Frontends dienen. Shopify bietet seit einiger Zeit ebenfalls Headless-Optionen: So kann man über die Storefront-API eigene Frontends anbinden, und mit “Commerce Components” (einem 2023 eingeführten modularen Toolkit für Enterprises) können große Händler sogar einzelne Komponenten wie das Shopify-Checkout isoliert nutzen. Shopify Plus wird von Shopify selbst als “Headless-Commerce-Enterprise- Plattform” bezeichnet. In der Praxis bedeutet das: Beide Systeme erlauben es, moderne PWA- Frontends oder mobile Apps anzubinden – bei Shopify muss man sich dabei an die von Shopify bereitgestellten Services halten, während Shopware durch den Open-Source-Ansatz volle Kontrolle über alle Komponenten bietet.
Zusammengefasst bietet Shopify eine geschlossene, aber durch Apps sehr flexible Architektur, die ohne Serveraufwand auskommt und eine schnelle Inbetriebnahme ermöglicht. Shopware bietet eine offene, anpassbare Architektur mit reichem Funktionsumfang out-of-the-box – dafür jedoch mehr technische Komplexität und Eigenaufwand. Diese fundamentalen Unterschiede prägen auch die jeweiligen Zielgruppen und Einsatzszenarien, die im nächsten Abschnitt betrachtet werden.
2. Zielgruppen und Positionierung (historisch und aktuell)
Historischer Hintergrund
Shopify wurde 2006 in Kanada von Tobias Lütke (einem gebürtigen Deutschen) und Kollegen gegründet, ursprünglich um einen eigenen Snowboard-Shop zu betreiben – entwickelte sich dann aber rasch zu einer Shop-Plattform für kleine Händler und Start-ups weltweit. Shopware hingegen wurde bereits 2000 in Deutschland (Schöppingen, NRW) von den Brüdern Hamann gegründet. Anfangs war Shopware vor allem bei mittelständischen Onlinehändlern im deutschsprachigen Raum beliebt und galt lange als Geheimtipp bzw. lokale Alternative zu größeren Lösungen wie Magento. Mit der Open-Source-Community-Edition ab 2010 verbreitete sich Shopware in der DACH-Community noch stärker. Historisch positionierte sich Shopify also als einfach bedienbarer “Baukasten” für den kleinen Online-Shop (stark im englischsprachigen Raum), während Shopware als anpassungsfähige Profi-Lösung “Made in Germany” im Mittelstands- und gehobenen Segment bekannt war.

Aktuelle Positionierung
Heute haben sich die Profile angenähert – Shopify streckt seine Fühler ins Enterprise-Segment aus, und Shopware bemüht sich, auch international zu wachsen. Shopify hat inzwischen weltweit über 2 Millionen Händler auf der Plattform und erzielte 2023 über 7 Mrd. US$ Umsatz. Shopify Plus, die Enterprise-Version, wird von über 10.000 Unternehmen in 175 Ländern eingesetzt – darunter bekannte Marken (auch aus DACH) im Mode-, Elektronik- und FMCG-Bereich. In Deutschland betreibt Shopify seit einigen Jahren ein lokales Büro und hat die Plattform vollständig lokalisiert (Admin-Oberfläche, Support und Doku in Deutsch).
Shopware konnte sich in seinem Segment als Marktführer in Deutschland etablieren: 2022 hielt Shopware einen Anteil von ~12,2 % unter den Top- Onlineshops in Deutschland (und lag damit knapp vor Magento). Nach eigenen Angaben nutzen etwa 100.000 Unternehmen Shopware, die zusammen rund 12 Mrd. € Online-Umsatz generieren. Allerdings ist Shopwares Verbreitung global betrachtet (noch) kleiner – laut W3Techs laufen ~0,2 % der Top-10 Mio. Websites auf Shopware. Zum Vergleich: Shopify hat global einen Marktanteil von rund 16 % aller E-Commerce-Seiten. Interessant: Zählt man alle Onlineshops (auch kleine) in Deutschland, liegt Shopify mit ca. 24 % Marktanteil sogar vor lokalen Lösungen, während Shopware etwa 6 % ausmacht. Das zeigt, dass Shopify insbesondere viele kleinere Händler akquiriert hat, während Shopware überproportional in größeren Shops vertreten ist.
Zielgruppen heute
Shopify adressiert inzwischen Unternehmen jeder Größe – vom Solo-Gründer bis zum Großkonzern. Besonders Direct-to-Consumer (D2C)-Marken und schnell wachsende Start-ups greifen gern zu Shopify, weil es schnelle Ergebnisse mit wenig technischem Aufwand ermöglicht. Beispiele aus dem DACH-Raum sind etwa Fashion- und Lifestyle-Brands wie distorted people oder Asphaltgold, die auf Shopify setzen. Mit Shopify Plus und neuen Angeboten wie “Commerce Components” versucht Shopify auch klassisch größere Enterprise-Kunden anzusprechen, die vielleicht früher eher auf SAP Commerce, Salesforce Commerce oder eben Shopware/Magento gesetzt hätten. Shopware seinerseits fokussiert “sophisticated mid-market and lower enterprise” Händler – also anspruchsvolle mittelständische Unternehmen und größere Shops, die individuelle Anforderungen haben. Shopware ist besonders für B2B-Shops mit komplexen Anforderungen geeignet. In der DACH-Region ist Shopware z.B. beliebt bei B2B-Großhändlern oder etablierten Marken mit komplexem Produktkatalog, die eine maßgeschneiderte Lösung wollen. Nicht selten wird Shopware von Unternehmen gewählt, die eine höhere Kontrolle über Hosting und Daten wünschen (z.B. aus Datenschutzgründen) oder spezielle Integrationen zu ERP/Warenwirtschaft benötigen, die man individuell umsetzen will.
Positionierungswandel
Interessant ist, dass Shopify im DACH-Markt vom “Einsteiger-System” zum ernsthaften Konkurrenten für Enterprise-Projekte avanciert ist. In den letzten Jahren hat Shopify durch schnelle Weiterentwicklung und regelmäßige neue Features (z.B. bessere Mehrsprachigkeit, Mehrwährungsfähigkeit, B2B-Funktionen) viele Vorbehalte ausgeräumt. Die Zahl der Shopify-Shops in Deutschland hat sich innerhalb von zwei Jahren verdoppelt, immer mehr bestehende Onlinehändler migrieren bei einem Relaunch von Shopware oder Magento zu Shopify. Shopware wiederum hat sich vom Nischenplayer zum “Visionär” gemausert – so wurde Shopware z.B. 2021/22 im Gartner Magic Quadrant als Visionär für Digital Commerce eingestuft (eine Auszeichnung, auf die das Unternehmen stolz verweist). Gleichzeitig öffnet sich Shopware mit seiner neuen Cloud- Strategie auch kleineren Kunden, bleibt aber insgesamt eher auf maßgeschneiderte Lösungen fokussiert. Als Faustregel gilt heute: KMU und D2C-Brands tendieren eher zu Shopify, größere Unternehmen mit individuellem Tech-Stack eher zu Shopware – wobei es Überschneidungen gibt und die Entscheidung immer von den spezifischen Anforderungen abhängt.
3. Skalierbarkeit und Enterprise-Fähigkeit
Skalierung der Plattform
Shopify wurde von Beginn an für hohe Skalierbarkeit konzipiert. Als Cloud-Service kann Shopify automatisch Server-Ressourcen hochfahren, um Traffic-Spitzen abzufangen. Händler profitieren davon, dass sie sich um Performance-Tuning keine Gedanken machen müssen – selbst bei riesigen Lasten (Black Friday Traffic, Kampagnen mit Millionen Besuchern) trägt Shopify die Last. Die Zahlen sprechen für sich: 2024 überschritt Shopify kumuliert die Marke von 1 Billion US$ GMV (Gross Merchandise Volume) und verarbeitete allein 2024 fast 300 Mrd. US$ Transaktionsvolumen weltweit. Auch große internationale Konzerne wie Hasbro, Heinz oder Nestlé betreiben Shops auf Shopify Plus, was die Enterprise-Tauglichkeit unterstreicht.
Shopware ist von Haus aus ebenfalls skalierbar, erfordert aber eine aktivere Rolle des Betreibers: Da Shopware meist auf eigener Infrastruktur läuft, hängt die Skalierung stark von der Serverumgebung und Optimierung ab. Durch Load Balancing, Caching (z.B. Varnish) und einer sauberen Hosting-Architektur können auch Shopware-Shops sehr hohe Besucherzahlen und Umsätze bewältigen. So verarbeiten Shopware-Händler zusammen jährlich über 20 Mrd. US$ GMV – eine beeindruckende Summe, wenn auch deutlich geringer als die Shopify-Welt. Für Enterprise-Kunden bietet Shopware zudem eine Enterprise-Edition mit Support für Cluster-Datenbanken und anderen Enterprise-Features, um die nötige Stabilität bei hohem Transaktionsaufkommen sicherzustellen. Nichtsdestotrotz bedeutet Skalierung bei Shopware in der Regel höhere Investitionen in DevOps (Hosting-Experten, Monitoring etc.), während Shopify diesen Part zentral übernimmt. .
Enterprise-Features & B2B
Beide Lösungen verfügen über spezielle Enterprise-Funktionen, jedoch mit unterschiedlichem Ansatz. Shopify Plus (Enterprise-Version) bietet z.B. erweiterte Rechte- und Rollensysteme, ein zentralisiertes Dashboard für mehrere Shops, Automatisierungstools wie Shopify Flow, sowie die Möglichkeit, den Checkout via Script Editor anzupassen. Seit 2022 hat Shopify zudem native B2B-Funktionen in Shopify Plus integriert: Firmenkunden können sich einloggen, individuelle Preislisten erhalten und Bestellungen auf Rechnung tätigen. Einige dieser Fähigkeiten waren früher nur durch Apps möglich. Dennoch gilt: Shopware bietet im B2B-Bereich von Haus aus mehr.
In Shopware 6 sind umfangreiche B2B-Suite-Funktionen nativ enthalten – etwa kundenspezifische Preislisten, Kundengruppen mit unterschiedlichen Rabatten, Schnellbestellformulare (SKU-Eingabe oder CSV-Upload von Bestellungen), sowie Benutzerrechteverwaltung für Unternehmenskunden. Diese Funktionen machen Shopware für komplexe B2B-Szenarien sehr attraktiv. Shopify kann ähnliches auch abbilden, aber meist über Apps oder mit Shopify Plus und teils mit Workarounds. So können Shopify-Händler B2B-Kundenpreise beispielsweise durch Apps oder den Großhandelsmodus von Shopify Plus umsetzen. Für viele einfache B2B-Anforderungen (etwa Großhandelsrabatte, geschlossene Kundenlogins) ist Shopify ausreichend und punktet mit der bekannten Benutzerfreundlichkeit – ein schneller Einstieg ist möglich, ohne langes Pflichtenheft. Shopware spielt seine Stärken aus, wenn Unternehmen hochindividuelle oder komplexe B2B-Prozesse haben, die eine tiefere Integration erfordern (z.B. Anbindung an ein bestehendes ERP mit individuellen Workflows). Hier bietet der Open-Source-Ansatz “volle Kontrolle” – allerdings um den Preis höherer technischer Komplexität und längerer Implementierungszeit.
Performance & Stabilität
Shopify gewährleistet eine stabile Performance durch die globale Infrastruktur – inkl. CDN (Content-Delivery-Network) auf mehreren Kontinenten für schnelle Ladezeiten überall. Selbst plötzliche Lastspitzen skaliert das System automatisch hoch. Shopware-Shops können ebenfalls performant sein, benötigen jedoch ggf. gezielte Performance-Optimierungen (Datenbank-Tuning, effizientes Coding der Plugins, etc.). Vorteil Shopware: Man hat die Möglichkeit, gezielt auf High-Performance-Technologien zu setzen (z.B. ElasticSearch/Opensearch für schnelle Produktsuche, Redis/Memcached Caches, eigene CDNs), was für Enterprise-Kunden interessant ist, die jeden Aspekt optimieren wollen. Vorteil Shopify: Wartung und Updates übernimmt Shopify – die Plattform entwickelt sich stetig weiter und Händler erhalten Verbesserungen automatisch, ohne Downtime. Shopware-Kunden müssen Major-Upgrades hingegen als Projekte einplanen – z.B. war der Umstieg von Shopware 5 auf 6 ein aufwendiger Replatforming-Prozess, der faktisch einer Neuimplementierung gleichkam. Hier zeigt sich ein Unterschied in der Lebenszyklus-Strategie: Shopify setzt auf kontinuierliche Evolution ohne Brüche, Shopware macht gelegentlich größere Technologiesprünge, die vom Betreiber aktiv mitvollzogen werden müssen.
Zusammenfassung
Shopify ist hochgradig skalierbar, belastbar und schnell aufzusetzen, was es ideal macht für Unternehmen mit starkem Wachstum oder dem Bedürfnis nach Time-to-Market. Shopware ist ebenfalls enterprise-fähig und glänzt besonders, wenn Individualität und komplexe Features gefragt sind – es skaliert mit, erfordert aber mehr Planung und technische Ressourcen. In der Praxis entscheiden sich schnell wachsende Retailer und B2C-Marken häufig für Shopify, während etablierte Unternehmen mit sehr spezifischen Anforderungen eher zu Shopware greifen. Beide Plattformen können große Projekte stemmen – Shopify durch Out-of-the-Box- Skalierung, Shopware durch maßgeschneiderte Power.
4. Preisstruktur und Lizenzmodell
Shopify Preismodelle
Shopify hat eine klare, transparente Preisstruktur mit Staffelung in Plänen. Stand 2024 gibt es vier Hauptpläne: Basic (ca. 36 € pro Monat), Shopify (Standard, ca. 105 €/Monat), Advanced (ca. 384 €/Monat) sowie Shopify Plus für Enterprise-Kunden (ab ~2.300 $ pro Monat). Jeder Plan hat definierte Features und Limits (z.B. Nutzeranzahl, Berichts-Features etc.). In den Shopify- Gebühren enthalten ist das komplette Hosting und der Support. Zusätzlich verlangt Shopify bei Nutzung externer Payment-Anbieter eine Transaktionsgebühr (zwischen 0,5 % und 2 %, je nach Plan). Wichtig: Wer Shopify Payments (Shopifys eigenen Zahlungsdienst auf Basis von Stripe) nutzt, zahlt keine extra Transaktionsgebühr – nur die üblichen Kreditkarten-/Payment-Gebühren. Damit bleibt die Kostenstruktur gut kalkulierbar. Für Shopify Plus werden individuelle Angebote gemacht; die 2.300 $/Monat gelten meist bis zu einem bestimmten Umsatzvolumen, darüber hinaus kann eine umsatzabhängige Gebühr von ~0,25 % greifen, gedeckelt bei 40.000 $/Monat (Angaben variieren je nach Region). Insgesamt ist Shopify’s Preismodell sehr eindeutig – Unternehmen wissen genau, welche Fixkosten pro Monat anfallen. Apps von Drittanbietern können zusätzliche Kosten bedeuten (einige verlangen monatliche Gebühren oder pro Transaktion), was man in die Kalkulation einbeziehen muss.
Shopware Preismodelle
Shopware bietet verschiedene Editionen und seit 2022 auch SaaS-Preismodelle. Community Edition (CE) ist kostenlos verfügbar (Open Source AGPL-Lizenz) – ideal zum Einstieg oder für kleine Unternehmen mit Entwickler-Ressourcen. Allerdings gibt es dafür keinen offiziellen Support durch Shopware und einige Premium-Funktionen fehlen. Frühere Lizenzmodelle: Die klassische Professional Edition kostete z.B. einmalig ~1.295 € (inkl. 12 Monate Support) . Die Enterprise Edition war nur auf Anfrage erhältlich (i.d.R. deutlich teurer, inkl. 2 Monate Support). Diese traditionellen Lizenzen richteten sich an On-Premises-Nutzer. Neue SaaS-Pläne: Mit Shopware 6 führte das Unternehmen jedoch auch cloud-basierte Subscription-Pläne ein, genannt Rise, Evolve und Beyond. Rise startet bei etwa 600 € pro Monat (fester Basispreis, der je nach Umsatz angepasst werden kann). Evolve liegt bei ca. 2.400 € im Monat, Beyond bei ca. 6.500 € im Monat für sehr große Kunden. Wichtig: Die genauen Preise der höheren Pläne hängen vom GMV (Gross Merchandise Value) des Shops und individuellen Anforderungen ab – Shopware behält sich vor, bei steigenden Umsätzen ein Upgrade des Plans zu verlangen. Zudem erheben die Cloud-Editionen von Shopware zusätzliche Umsatzprovisionen: Im Starter (Free)-Plan 3 % vom Umsatz, im Advanced (29 €/Monat) 1,5 %, im Professional (199 €/Monat) 0,5 %. Diese Provision fällt an, wenn man Shopware Cloud nutzt, ähnlich wie Transaktionsgebühren – allerdings auf alle Umsätze, da Shopware keinen eigenen Zahlungsdienst hat, sondern dies als “Hosting-Provision” einnimmt. Für On-Premises-Lizenzkunden entstehen solche Provisionsgebühren nicht, dort zahlt man lediglich Lizenzen/Support und natürlich die eigenen Hostingkosten.

Kosten-Nutzen-Betrachtung
Für kleine und mittlere Unternehmen ist Shopify oft kostengünstiger und planbarer . Man zahlt einen festen Betrag pro Monat und hat dafür eine komplette Betriebsumgebung. Selbst Shopify Plus kostet im Vergleich zu manch anderer Enterprise-Software (z.B. SAP Commerce oder Salesforce Commerce Cloud) relativ moderat und bleibt planbar. Bei Shopware hingegen können die Kosten variabler sein: Zwar ermöglicht die kostenlose Community Edition einen günstigen Einstieg, doch größere Unternehmen landen meist in den kostenpflichtigen Plänen, wo die Kosten mit dem Umsatz skalieren. Ein wachsender Shop kann dadurch erhebliche monatliche Gebühren erreichen, was die Budgetierung erschwert – insbesondere, wenn ein Planwechsel erzwungen wird, sobald man eine Umsatzschwelle überschreitet . Zudem sind bei Shopware oft höhere Anfangsinvestitionen nötig (für Individualentwicklung, Agenturleistungen, ggf. Lizenzkauf), während Shopify mit geringerer Einstiegshürde lockt (hier fließt das Budget eher in Apps oder Design, aber nicht in Kernentwicklung).
Support-Leistungen inbegriffen
Bei Shopify ist 24/7 Support in allen Plänen inkludiert (Live-Chat, E-Mail, Foren) – sogar in der günstigsten Stufe. Shopify Plus Kunden erhalten zusätzlich einen persönlichen Ansprechpartner und Priority Support. Shopware bietet professionellen Hersteller- Support nur für zahlende Kunden (Professional/Enterprise oder Cloud-Pläne). Nutzer der kostenlosen Community Edition haben keinen Anspruch auf Hersteller-Support und sind auf Community-Hilfe angewiesen. In den Enterprise-Plänen von Shopware sind i.d.R. 24/7-Support oder dedizierte Support-Manager verhandelbar, was für große Kunden wichtig sein kann – allerdings kostet das entsprechend.
Zusammengefasst
Shopify punktet mit klaren, fixen Kosten und einem SaaS-Abomodell, das alle Betriebsaufwände abdeckt. Shopware bietet mehr Optionsvielfalt – von kostenlos bis Enterprise – erfordert aber bei den höheren Stufen eine genaue Kalkulation, da GMV-basierte Gebühren und Entwicklungskosten ins Gewicht fallen können. Für budgetbewusste kleinere Händler ist Shopify oft attraktiver, während Shopware-Kunden bereit sein sollten, flexiblere (und potentiell höhere) Kosten für die gewünschte Flexibilität in Kauf zu nehmen.
Durch seine transparente und skalierbare Preisgestaltung ist Shopify also meist besonders für KMU attraktiv, während Shopware mit komplexerer Preisstruktur eher größere Unternehmen mit speziellen Anforderungen anspricht.)
5. Transaktionsgebühren und Zahlungsoptionen
Im E-Commerce-Bereich sind Transaktionsgebühren und die Vielfalt an Zahlungsoptionen zentrale Erfolgsfaktoren. Gerade im DACH-Raum, wo Kund:innen hohe Erwartungen an Sicherheit, Komfort und Flexibilität beim Bezahlen haben, beeinflussen diese Aspekte maßgeblich die Wahl des passenden Shopsystems. Unternehmen, die ihr Online-Geschäft skalieren oder im B2B-Bereich agieren, müssen darauf achten, dass die Plattform sowohl kosteneffizient als auch anpassungsfähig ist.
Shopware: maximale Flexibilität
Shopware als Open-Source-Plattform bietet Shop-Betreibern große Freiheit bei der Integration von Zahlungsarten. Über Plugins oder Eigenentwicklungen lassen sich praktisch alle relevanten Zahlarten einbinden – von Rechnung, Vorkasse und Kreditkarte über Wallets bis hin zu lokalen DACH-Speziallösungen. Besonders im B2B-Umfeld ist das ein Vorteil: individuelle Zahlungsziele, Sammelrechnungen oder Freigabe-Workflows können flexibel abgebildet und eng mit ERP- oder Buchhaltungssystemen verknüpft werden.
- Self-hosted (On-Premises): keine Umsatzprovisionen an Shopware selbst – Kosten entstehen nur durch Zahlungsprovider und Plugins.
- Shopware Cloud (SaaS): hier erhebt Shopware zusätzlich einen umsatzabhängigen Revenue-Share, was bei wachsendem GMV ins Gewicht fallen kann.
Shopify: einfache Integration, klare Gebührenstruktur
Shopify setzt auf einfache Aktivierung gängiger Zahlungsarten über den App Store. Mit wenigen Klicks lassen sich Shopify Payments, PayPal, Klarna oder Kreditkarten einrichten, ohne technisches Know-how.
- Shopify Payments: erhebt je nach Land und Tarif variable Kartengebühren (z. B. in Deutschland typischerweise ab ca. 1,4–2,9 % + Fixbetrag; exakte Sätze sind im Shopify-Admin einsehbar).
- Externe Zahlungsanbieter: wer statt Shopify Payments ein anderes Gateway nutzt, zahlt zusätzliche Transaktionsgebühren: 2 % im Basic-, 1 % im Shopify- und 0,5 % im Advanced-Plan.
- Shopify Plus: keine Drittanbieter-Fees, solange Shopify Payments das primäre Gateway ist. Wird ein externer Provider als Haupt-Gateway genutzt, fällt eine reduzierte Gebühr von 0,20 % an.
Anpassungsfähigkeit und B2B-Funktionen
- Shopify: deckt einfache B2B-Anforderungen ab (z. B. Netto/Brutto-Anzeige, Großhandelsrabatte, individuelle Zahlungsbedingungen wie Net 30/60 oder Anzahlungen in Shopify Plus). Für sehr komplexe Workflows sind meist Apps oder Customizing nötig.
- Shopware: eignet sich besser für Spezialfälle, da eigene Zahlungslogiken, Freigabeprozesse oder kundenindividuelle Zahlarten direkt entwickelt und ins ERP integriert werden können.
Fazit
Die Entscheidung hängt stark vom Geschäftsmodell ab:
- Shopware empfiehlt sich für Unternehmen, die maximale Flexibilität und volle Kontrolle über ihre Zahlungsprozesse brauchen – insbesondere im B2B-Segment oder mit Self-hosted-Setup.
- Shopify überzeugt durch die schnelle Integration und klare Gebührenstruktur, ist damit besonders für KMU und D2C-Brands attraktiv, erfordert aber eine genaue Kostenanalyse bei externen Zahlungsanbietern oder speziellen B2B-Workflows.
6. Internationalisierung und Multichannel-Fähigkeit
Mehrsprachigkeit & Multi-Shop
Als globale Plattform unterstützt Shopify mittlerweile mehrere Sprachen und Währungen pro Shop. Im Admin lassen sich verschiedene Store-Sprachen anlegen (bis zu 2 Sprachen) – die Übersetzungen von Produkten, Seiten etc. können hinterlegt werden. Alternativ setzen manche Händler für unterschiedliche Sprach-/Ländermärkte eigenständige Shopify-Shops auf (z.B. getrennte Shops für DACH, Frankreich, USA), insbesondere wenn Sortiment oder Pricing stark differiert. Shopify Plus bietet dafür ein Organizations-Admin, um mehrere Shops zentral zu verwalten.
Shopware war von Anfang an auf den mehrsprachigen, multi-currency Einsatz ausgelegt (Stichwort europäische Anforderungen). In Shopware 6 kann man innerhalb einer Installation mehrere Sales Channels einrichten – etwa unterschiedliche Sub-Shops für verschiedene Länder oder B2B vs B2C. Unterschiedliche Währungen, Steuersätze und Sprachen werden nativ unterstützt. Ein Shopware-Backend kann also mehrere Storefronts (verschiedene Domains oder Sprachversionen) parallel bedienen.
Hier hat Shopware einen leichten Vorteil an Flexibilität, da alle Länder-Shops integriert verwaltet werden können, wohingegen bei Shopify separate Stores nötig sein können, wenn man wirklich voneinander abweichende Kataloge oder Checkouts pro Land will. Andererseits übernimmt Shopify dafür viele Internationalisierungsdetails automatisch: Zum Beispiel können Preise je nach Besucherland automatisch in der lokalen Währung angezeigt werden (mit Shopify Payments sind auch Währungsumrechnung und lokale Zahlungsmethoden integriert). Shopware erlaubt zwar ebenfalls verschiedene Währungen, aber es erfordert aktive Konfiguration und ggf. manuelle Pflege von Wechselkursen oder separaten Preisregeln pro Land.
Verkaufskanäle (Multichannel)
Shopify wurde “von Beginn an auf den Verkauf über verschiedene Kanäle ausgerichtet” . Händler können ihre Produkte mit wenigen Klicks auf Social-Media- Plattformen anbieten. So gibt es direkte Integrationen für Facebook und Instagram Shops, die an den Shopify-Bestand gekoppelt sind. Ein Produktkatalog lässt sich z.B. direkt zu Facebook synchronisieren, sodass Kunden über Facebook/Insta einkaufen und die Bestellung im Shopify-Backend landet. Kommunikation und Werbung können damit direkt über Social Media laufen, was besonders für D2C-Brands ein Vorteil ist . Shopify bietet auch einen Amazon-Verkaufskanal an – Händler können ihren Shopify-Katalog auf Amazon listen und Bestellungen zentral im Shopify verwalten. (Umgekehrt, Amazon-Bestände in Shopify importieren, ist ebenfalls machbar über Integrationen.)
Shopware bietet Multichannel-Fähigkeit, aber weniger “out-of-the-box”. Anbindungen an Facebook, Instagram, Amazon usw. müssen über Plugins/Apps hinzugefügt werden. Es gibt zwar Shopware-Plugins für gängige Marktplätze (Amazon, eBay) oder Social-Media-Pixel/Feeds, aber diese sind nicht standardmäßig im Core enthalten. Dadurch ist die Einrichtung etwas aufwendiger und potenziell fehleranfälliger. Beispielsweise kann Shopware mit Erweiterungen Amazon-FBA-Versand und Amazon-Bestellimport ermöglichen, aber kein nahtloser Zwei-Wege-Sync wie bei Shopify’s nativer Lösung.
Insgesamt ist Shopify beim Thema Multichannel einfacher und breiter aufgestellt, da praktisch jeder relevante Online-Marketing- oder Verkaufskanal einen bestehenden Shopify-Connector hat – von Google Shopping, Pinterest, TikTok bis hin zu lokalen Shopping-Apps. Shopware fokussierte lange auf den klassischen Online-Shop-Kanal, hat aber mit Shopware 6 (API-First) die Grundlage geschaffen, auch als Zentrale für mehrere Kanäle zu dienen (etwa eigene POS-Apps, Social-Commerce-Anbindungen via API, etc.). Für sehr individuelle Multichannel-Strategien (z.B. Integration in eigene mobile Apps oder IoT-Geräte) bietet Shopware durch die offene API volle Freiheit – aber die konkrete Umsetzung obliegt dem Unternehmen.
Offline/Stationär & Omnichannel
Shopify POS (Point of Sale) ist ein weiteres starkes Feature – es stellt iPad-Kassensoftware und Kartenleser bereit, um stationären Ladenverkauf mit dem Online-Shop zu verbinden. Viele Shopify-Händler nutzen dies, um Lagerbestand und Kundendaten kanalübergreifend zu synchronisieren. In Deutschland unterstützt Shopify POS auch Bezahlmethoden wie EC-Karten (über Zettle-Integration). Shopware selbst hat keine hauseigene POS-Lösung, aber es gibt Drittanbieter (z.B. Pickware), die POS-Systeme für Shopware anbieten. Hier zeigt sich das Prinzip: Was Shopify im Ökosystem bereits integriert hat, muss man sich bei Shopware ggf. aus mehreren Komponenten zusammensuchen. Dennoch können ambitionierte Unternehmen mit Shopware eine echte Omnichannel-Umsetzung erreichen – es erfordert nur mehr Integrationsarbeit.
Internationaler Betrieb & Lokalisierung
Für den EU-/DACH-Raum ist besonders die Einhaltung rechtlicher Anforderungen pro Land wichtig (siehe Abschnitt 6 zum Thema DSGVO). Shopware hat als deutsches Produkt zahlreiche Länderkonfigurationen (Steuersätze, Rechtstexte) entweder schon an Bord oder über bekannte Plugins verfügbar. Beispielsweise kann man mit Shopware leicht deutsche Rechnungen mit fortlaufender Nummer erstellen, unterschiedliche MwSt-Sätze pro Land definieren und Funktionen wie Grundpreisangaben nutzen – alles essentiell für den DACH-Markt.
Shopify hat hier aufgeholt: Die Software erlaubt nun z.B. verschiedene Steuerprofile (für unterschiedliche Produktkategorien oder Länder), unterstützt EU-Mehrwertsteuer-Besonderheiten (OSS-Verfahren, etc.) und bietet für Deutschland integrierte Funktionen wie Netto-Preisauszeichnung für B2B und Brutto für B2C parallel (via Shopify Plus B2B). Nichtsdestotrotz greifen viele deutsche Shopify-Händler auf spezielle Apps zurück, um 100% konforme Rechtstexte, Impressum, Widerrufsbelehrung etc. einzubinden (z.B. die Händlerbund oder IT-Recht Kanzlei-Apps). Shopware liefert hier von vornherein mehr juristische “Grundsicherheit” (z.B. Checkbox für AGB im Checkout, zweisprachige Mustertexte in DE/EN). Für außereuropäische Märkte ist Shopify durch seine globale Präsenz oft besser vorbereitet – etwa was Zahlungsanbieter angeht: Shopify Payments unterstützt z.B. in den USA auch Apple Pay, in Asien diverse Wallets etc., ohne dass der Händler zusätzliche Verträge braucht. Bei Shopware wählt man Zahlungsintegration meist á la carte (z.B. PayPal, Klarna, Stripe Plugin etc. für DACH; separate Anbieter für andere Regionen).
Fazit Multichannel/International
Shopify ermöglicht schnell und unkompliziert einen internationalen Omnichannel-Vertrieb – ideal für Marken, die überall präsent sein wollen, ohne sich tief in die Technik zu knien. Shopware liefert die Flexibilität für maßgeschneiderte Internationalisierungsstrategien, erfordert aber mehr initiale Arbeit, um alle Kanäle und Länder sauber aufzusetzen. Im DACH-Raum schätzen viele Shopware-Nutzer, dass das System von Natur aus auf deutsche/euröpäische Bedürfnisse ausgerichtet ist (Stichwort Rechtssicherheit), während Shopify mit seiner globalen DNA insbesondere durch Reichweite und Partnerschaften punktet (z.B. weltweit bekannte Marketing-Apps, Integrationen zu internationalen Marktplätzen). Viele größere Händler nutzen übrigens eine Mischung: den Online-Flagship-Store auf Shopware (für maximale Individualität) und zusätzliche Shopify-Microshops für bestimmte Auslandsmärkte oder schnelle Kampagnen. Dies zeigt, dass beide Systeme im Multichannel-Bereich ihre Daseinsberechtigung haben – je nachdem, ob Schnelligkeit oder Maßarbeit im Vordergrund steht.
7. Sicherheit und Datenschutz (inkl. DSGVO-Konformität)
Cloud vs. Selbsthosting (Datenhoheit)
Beim Thema Datenschutz und DSGVO unterscheiden sich die Ansätze grundlegend. Shopify als Cloud-Anbieter versichert zwar, DSGVO-konform zu sein und bietet u.a. Datenverarbeitungsverträge und Apps für Cookie-Banner etc. an. Allerdings liegen die Daten auf der globalen Server-Infrastruktur von Shopify. Shopify skaliert bei hohem Traffic automatisch, was bedeutet, dass Kundendaten u.U. zwischen Serverzentren hin- und hergeschoben werden. Trotz Bemühungen, europäische Rechenzentren für EU-Shops zu nutzen, kann Shopify nicht garantieren, dass sämtliche Daten ausschließlich in Europa verbleiben. Theoretisch könnten z.B. Backups oder bestimmte Dienste (wie ein Bild-Optimierungsservice) auf Servern in den USA laufen. Für datensensible Unternehmen (oder öffentliche Auftraggeber) ist dies ein potenzielles Risiko – insbesondere nach dem Wegfall des Privacy Shield Abkommens zwischen der EU und den USA.
Shopware ermöglicht hier deutlich mehr Kontrolle: Bei Self-Hosted Shopware kann der Betreiber den Server-Standort frei wählen – etwa einen deutschen Hoster – und so sicherstellen, dass alle personenbezogenen Daten in der EU bleiben. Außerdem verwendet Shopware in seiner eigenen Cloud ausschließlich Server in Deutschland. Damit bietet Shopware Cloud-Kunden eine klare Zusage, was die Datenlokation angeht. Dieser Punkt ist ein entscheidender Vorteil in Bezug auf die DSGVO und wird von Shopware auch offensiv kommuniziert. Für Unternehmen, denen höchste Datenschutz-Standards wichtig sind (z.B. im Gesundheitsbereich, öffentlicher Sektor, Fintech), ist Shopware daher oft die bevorzugte Wahl gegenüber Shopify.

Sicherheitsfunktionen
Beide Plattformen erfüllen moderne Sicherheitsstandards. Shopify ist PCI-DSS Level 1 zertifiziert (für Kreditkartendaten), übernimmt automatische TLS/SSL-Verschlüsselung für Shops und führt regelmäßige Sicherheitsaudits durch. Händler profitieren davon, dass Shopify Security-Updates selbst einspielt – bekannt werdende Schwachstellen werden zentral behoben, ohne dass der Shop-Betreiber tätig werden muss. Shopware als Open-Source-System veröffentlicht regelmäßig Updates und Security-Patches, die der Betreiber aber selbst installieren muss. Bei guter Wartung ist Shopware ebenfalls sehr sicher – jedoch liegt die Verantwortung hier beim Shop-Betreiber bzw. dessen Agentur, das System aktuell zu halten. Versäumt man Updates, können bekannte Sicherheitslücken ausgenutzt werden (z.B. durch SQL-Injection, falls ein Patch nicht eingespielt wurde). In der Shopware Enterprise Edition ist meist ein Security-Support enthalten, der frühzeitigen Zugang zu Patches gewährt. Ein Vorteil von Shopware ist die Code-Transparenz: Security-affine Unternehmen können den Quellcode prüfen (oder prüfen lassen) und eigene Sicherheitsmaßnahmen treffen. Bei Shopify ist man in dieser Hinsicht auf das Vertrauen in den Anbieter angewiesen.
DSGVO-Features
Shopify bietet zur DSGVO-Konformität einige Hilfestellungen: Es gibt z.B. eine eingebaute Funktion, um Kunden-Auskunfts- oder Löschanfragen umzusetzen (über das Backend kann man alle personenbezogenen Daten eines Kunden exportieren oder löschen – in Übereinstimmung mit Art. 15/ DSGVO). Zudem stellt Shopify standardisierte Cookie-Banner-Apps bereit und ermöglicht es, Tracking-Skripte erst nach Consent auszulösen (teilweise via Apps oder Custom Code).
Shopware hat in neueren Versionen ebenfalls Consent-Management-Lösungen integriert oder als offizielle Plugins verfügbar. Gerade in Deutschland gab es in der Community viele Lösungen für rechtssichere Cookie-Opt-ins, die nahtlos mit Shopware funktionieren. Ein anderer Aspekt: Rechtstexte (Impressum, Datenschutz-Seite) lassen sich in beiden Systemen pflegen; Shopware bietet hier aber zum Teil mehr Flexibilität durch CMS-Blöcke. Für Double-Opt-in bei Newslettern und ähnliches sind beide vorbereitet (Shopify hat integrierte DOI-Option fürs Newsletter-Signup; Shopware ebenso).
Verfügbarkeit & Ausfallsicherheit
Shopify betreibt ein global verteiltes Netz und garantiert sehr hohe Uptime (i.d.R. >99,8%). Es gibt Notfallkonzepte, Redundanzen und DDoS-Schutz auf Plattformebene – alles Dinge, die ein einzelner Shopware-Betreiber selbst einrichten müsste. Bei Shopware hängt die Ausfallsicherheit direkt von der Hosting-Architektur ab, die gewählt wurde. Ein Enterprise-Kunde kann hier viel investieren (Cluster, Failover-Datenbanken, CDN, Offsite-Backups etc.), um ähnliche Sicherheit zu erreichen – doch es ist eben optional und kein Teil des Standardpakets. Positiv: Durch die Unabhängigkeit hat ein Shopware-Betreiber auch die volle Datenverfügbarkeit – er kann Backups ziehen, wann er will, und ist nicht von einem SaaS-Anbieter abhängig. Bei Shopify hat man zwar indirekt auch Backup (Shopify selbst sichert die Datenbank), aber als Händler hat man nicht jederzeit direkten Zugriff auf alle Backups und muss bei Datenverlust auf den Support vertrauen.
Zusammengefasst
Beide Systeme können DSGVO-konform betrieben werden, aber Shopware bietet durch deutsche Server und Selbsthosting die Möglichkeit, den Datenschutz komplett in eigener Hand zu behalten. Shopify erfüllt die DSGVO-Grundanforderungen und vereinfacht vieles, bringt jedoch aufgrund seiner globalen Cloud-Struktur ein Restrisiko mit sich. In puncto Sicherheit ist Shopify wartungsärmer – Sicherheitsupdates und Betriebsicherheit werden vom Anbieter gewährleistet. Bei Shopware hat man mehr Eigenverantwortung, kann aber auch eigene Sicherheitsstandards umsetzen. Unternehmen mit streng regulierten Daten (Behörden, Medizin etc.) neigen oft zu Shopware oder selbstgehosteten Lösungen, während die meisten Handelsunternehmen mit Shopifys Sicherheitsniveau und DSGVO-Maßnahmen gut zurechtkommen (insbesondere, wenn sie Privacy-Shield-Ersatzabkommen und Auftragsverarbeitungsverträge berücksichtigen).
8. Schnittstellen, APIs und Integrationen
API-First und Ökosystem
Shopify und Shopware verfolgen unterschiedliche Philosophien bei der Erweiterung von Funktionen. Shopify setzt stark auf Schnittstellen und Apps – d.h. das Kernsystem ist schlank, und nahezu jede erdenkliche Zusatzfunktion kann über die API angebunden werden. Es existiert ein riesiges Ökosystem an Drittanbieter-Apps (über 2.500 Apps) für Marketing, Logistik, Buchhaltung, Analyse, etc.. Die Apps kommunizieren über Shopifys APIs oder Webhooks mit dem Shop, ohne den Kerncode zu verändern. Dies erlaubt eine einfache Integration externer Dienste – von E-Mail-Marketing-Tools (Klaviyo, Mailchimp) über CRM-Systeme (HubSpot, Salesforce) bis zu Lieferdiensten. Für fast jedes gängige ERP-System (z.B. SAP, Microsoft Dynamics, JTL) gibt es entweder offizielle oder von Partnern entwickelte Connector-Apps auf Shopify.
Shopware hat ebenfalls eine umfangreiche REST API und seit Version 6 ein API-first Konzept, sodass alle Shop-Funktionen auch via Schnittstelle gesteuert werden können. Allerdings ist das Plugin-Ökosystem von Shopware kleiner (ca. 1.700–2.200 Plugins) und vor allem in DACH konzentriert. Viele Integrationen zu lokalen Systemen (z.B. Datev-Schnittstelle, Anbindung an deutsche ERPs wie Haufe X360) sind vorhanden, aber global verbreitete SaaS-Dienste bieten nicht immer von sich aus eine Shopware-Integration an – hier ist oft die Community gefragt. Dafür bringt Shopware mehr nativ mit (siehe Abschnitt 1 und 3), wodurch man manche Drittanbieter gar nicht braucht. Wenn doch, kann man durch den Open-Source-Code theoretisch jede Integration selbst entwickeln, was maximale Freiheit bedeutet. Der Nachteil: Dies erfordert IT-Know-how oder ein Budget für Entwickler. Bei Shopify kann oft ein:e Nicht-Programmierer:in per App-Install eine Integration herstellen (z.B. Klick – “Xero Accounting App” installieren und API-Key eintragen), während bei Shopware evtl. ein Developer einen Connector programmieren muss, falls kein Plugin existiert.
Apps vs. Onboard-Lösungen
Ein Vergleich: Shopify hat weniger Funktionen im Kern, aber eine große App-Auswahl, um gewünschte Features modular hinzuzufügen. Das ist benutzerfreundlich und oft kosteneffizient, weil viele Apps ein Freemium-Modell haben (kostenlos bis zu einem gewissen Volumen). Man zahlt nur für das, was man braucht. Shopware liefert viele Features “onboard”. Das wirkt praktisch, führt aber zu höheren Grundkosten – man bezahlt möglicherweise für Features, die man nie nutzt, und die Codebasis ist größer. Außerdem ist die Auswahl an Zusatz-Plugins kleiner, was die Flexibilität einschränken kann, wenn spezielle Anforderungen auftreten, die vom Standard nicht abgedeckt sind. Zwar kann man Shopware durch Programmierung um praktisch jede Funktion erweitern, aber das bedeutet wieder Aufwand oder Kosten. Shopify bietet durch seinen App-Store einen leichteren Weg, den Shop individuell zusammenzustellen, ohne tief in den Code einzutauchen.
Integrationsbeispiele
Beide Systeme lassen sich in bestehende Systemlandschaften einfügen. Shopify wird oft als Frontend-Shop genutzt, der an ein Backend-ERP angebunden ist – die Bestellungen fließen via API ins ERP, die Produkte kommen via Feed oder API aus dem PIM ins Shopify, etc. Standard-Konnektoren (z.B. zu SAP, Navision) sind verfügbar. Shopware hingegen kann aufgrund der offenen Datenbank und APIs sogar noch enger integriert werden, etwa direkt auf die Datenbank eines ERP schreiben oder als Middleware fungieren. Beispielsweise nutzen manche Unternehmen Shopware als Zentralplattform, um verschiedene Vertriebskanäle (Online-Shop, Marktplätze, telefonische Bestellungen) zu bündeln und ans ERP weiterzugeben – hier hilft die hohe Anpassbarkeit der Shopware- API.
Payment und Logistik
In der Payment-Integration hat Shopify durch Shopify Payments einen speziellen Ansatz: Händler bekommen einen “One-Stop” Payment, der viele gängige Methoden (Kreditkarten, SEPA, Klarna, PayPal) unter einer Haube vereint. Für weitere Zahlarten gibt es Apps (z.B. Rechnungskauf mit Ratepay). Shopware bietet von Haus aus Zahlungsplugins für PayPal (wurde ja Investor), Klarna, Stripe etc.. Gerade im DACH-Markt kann Shopware punkten, da exotischere lokale Zahlarten (Paydirekt, giropay) meist zumindest über Dritt-Plugins verfügbar sind – bei Shopify ist man da auf Stripe eingeschränkt oder muss externe Gateways einbinden, was ggf. Zusatzkosten erzeugt.
API-Performance und Limits
Shopify hat API-Limits (Anfragen pro Sekunde), die bei sehr großen Integrationen berücksichtigt werden müssen. Shopify Plus Kunden bekommen höhere Limits. Shopware-APIs können ebenfalls hohe Last erzeugen, aber hier könnte man notfalls auch direkt an die Datenbank, wenn’s klemmt (nicht empfohlen, aber möglich).
Zusammenfassung Schnittstellen
Shopify bietet eine breite Palette sofort verfügbarer Integrationen – man kann seinen Shop mit wenigen Klicks mit der ganzen Welt der SaaS-Tools verbinden (Marketing, Analytics, Versand, etc.), was unglaublich viel abdeckt.
Shopware liefert einen reichen Grundstock und erlaubt bei Bedarf tiefgehende Eigenintegration, was besonders dann ideal ist, wenn man ein sehr spezialisiertes Setup hat oder bestehende Systeme bis ins Detail anbinden will. Allerdings muss man für ausgefallene Integrationswünsche häufig auf Experten zurückgreifen. Kurz gesagt: Shopify = Plug & Play (für die meisten Fälle), Shopware = Customize & Control (für spezielle Fälle). Hier entscheidet oft auch die IT-Philosophie des Unternehmens: Möchte man möglichst Standard-Software nutzen und externe Tools “anklicken”, ist Shopify perfekt. Möchte man hingegen jedes Rädchen selbst kontrollieren, wird man bei Shopware glücklicher, muss aber mehr Invest in die Integration stecken.
9. Kundenzufriedenheit, Markentreue, Community und Support
Community & Ökosystem
Shopify verfügt über eine globale Community von Händlern, Entwicklern und Agenturen. Es gibt offizielle Shopify-Foren, umfangreiche Dokumentationen, Blogs, YouTube-Kanäle und lokale Meetup-Gruppen – auch in Deutschland. Da Shopify weltweit verbreitet ist, findet man zu fast jedem Problem eine Lösung oder einen erfahrenen Dienstleister. In DACH gibt es spezialisierte Shopify-Agenturen (wie z.B. die, deren Blogs hier zitiert wurden) und Facebook-Gruppen für Händler.
Shopware hat traditionell eine sehr starke Community im deutschsprachigen Raum. Insbesondere Entwickler schätzen die Plattform; es gibt offizielle Shopware Community Days (jährliche Konferenz), ein aktives Forum und seit Shopware open source ist auch reichlich Austausch auf GitHub. Die Community ist kleiner als die globale Shopify-Community, aber sehr fokussiert – in DACH haben viele Webagenturen Shopware-Know-how. Wer auf deutschsprachigen Austausch Wert legt und vielleicht sogar selbst zum Code beitragen will, fühlt sich bei Shopware gut aufgehoben. International wächst die Shopware-Community seit der Expansion (z.B. in den USA entsteht langsam ein Partnernetz). Ein Indikator: Shopware hat ein Netzwerk von über 1.600 Partnern (Solution & Technology Partners) weltweit aufgebaut, was die Ökosystem-Standfestigkeit zeigt.
Kundenzufriedenheit & Bewertungen
Betrachtet man unabhängige Bewertungen, schneiden beide Plattformen sehr gut ab. Auf Gartner Peer Insights erhält Shopify z.B. 4,5 von 5 Sternen (bei 500+ Reviews), Shopware 4,3 von 5 (weniger Reviews, ca. 85). Das zeigt eine grundsätzlich hohe Zufriedenheit. Shopify wird von vielen Händler:innen geliebt wegen der Benutzerfreundlichkeit – die Bedienoberfläche ist intuitiv, neue Mitarbeiter sind schnell geschult, und der Unterhalt (Updates, Server etc.) ist sorgenfrei. Gerade kleine Unternehmen schätzen das sehr. Shopware wiederum erhält oft Lob für die Flexibilität und Funktionsvielfalt – erfahrene E-Commerce-Manager und Entwickler mögen, dass sie quasi alles anpassen können und ein Stück weit unabhängig vom Hersteller sind. Allerdings hört man von Einsteigern gelegentlich, dass Shopware komplizierter und ohne Agentur-Unterstützung schwer zu meistern sei.
Ein interessanter Punkt ist die Support-Zufriedenheit: Laut einer Quelle (Trustpilot) wurde der Shopware-Support von Endnutzern nur mit 2,2 von 5 Sternen bewertet, während Business-Kunden auf OMR-Reviews ihm 7,6/10 Punkten geben. Das deutet darauf hin, dass kostenpflichtige Shopware-Kunden (mit Support-Vertrag) deutlich bessere Erfahrungen machen als Free-User, die auf sich allein gestellt sind. Shopify’s Support wird gemischt wahrgenommen – einerseits positiv wegen 24/7 Verfügbarkeit, andererseits schwankend in der Qualität (mal sehr kompetent, mal nur oberflächliche Hilfe). Bei hohem Aufkommen muss man auch bei Shopify mit Wartezeiten rechnen, was frustrierend sein kann. Shopify Plus Kunden loben hingegen meist den dedizierten 24/7 Priority Support, der wirklich schnell reagiert.
Markentreue & Wechselbereitschaft
Traditionell galten Shopify-Nutzer als sehr loyal – wer einmal erfolgreich einen Shop aufgebaut hat, bleibt oft dabei, zumal Skalierung auf der Plattform problemlos möglich ist und regelmäßige neue Features “kostenlos” dazukommen. Shopify verbessert sich fortlaufend (neue Themes, neue Funktionen wie Shopify Markets, AI-Tools etc.), was Händler an die Plattform bindet. Allerdings gibt es auch Fälle, wo wachsende Unternehmen irgendwann an Customizing-Grenzen stoßen und dann z.B. auf Shopware oder eine andere Lösung migrieren, um mehr Kontrolle zu bekommen. Umgekehrt sieht man in den letzten Jahren einige Shopware-Händler zu Shopify wechseln, meist wenn eine große Versionumstellung oder Relaunch ansteht und man Kosten/Nutzen neu bewertet. Der Umstieg von Shopware 5 auf 6 war z.B. für manche Anlass, stattdessen auf Shopify zu gehen, da es ohnehin ein Neuaufbau war und Shopify als moderner empfunden wurde. Shopware hat eine treue Fanbasis bei jenen, die Open-Source-Ideen und Unabhängigkeit schätzen. Viele Entwickler lieben “ihr” Shopware; diese Markentreue zeigt sich auch darin, dass Shopware den Schritt zu Shopware 6 (trotz Inkompatibilität mit v5) mit Community-Unterstützung geschafft hat. Das Vertrauen darin, dass Shopware als europäischer Player langfristig unterstützt wird, ist vor allem in Deutschland hoch. Einige Händler äußerten aber Sorge, als 2022 Investoren einstiegen (PayPal, Carlyle) – man fürchtete, Shopware könnte sich zu sehr verändern oder “amerikanisieren”. Bisher hat sich das jedoch nicht negativ bemerkbar gemacht; Shopware betont weiterhin seine Offenheit und Kundennähe.
Support- und Partnernetz
Für einen Enterprise-Kunden ist neben Software-Qualität auch Support und Partnernetzwerk wichtig. Shopify hat weltweit hunderte Agentur-Partner (von kleinen Webdesignern bis großen Beratungen wie Deloitte Digital), zudem App-Partner ohne Ende. In DACH gibt es ebenfalls etliche zertifizierte Shopify-Experten. Shopware hat in DACH ein dichtes Partnernetz aus Implementierungspartnern, Hosting-Partnern, Technologie-Partnern (Payment etc.). Ein großer Shopware-Vorteil: man kann auf deutschsprachigen Premium-Support zurückgreifen und sogar tiefgehende Entwicklerfragen klären (bei entsprechender Support-Stufe). Shopify bietet zwar auch deutschsprachigen First-Level-Support, aber tiefergehende technische Fragen landen oft in Kanada beim Entwicklerteam und die Kommunikation erfolgt auf Englisch. Dafür findet man die Antwort vielleicht bereits in der globalen Community.

Zusammenfassend
Shopify überzeugt bei Kundenzufriedenheit besonders durch Ease of Use, schnellen Launch und das Gefühl, immer die neueste Technologie an der Hand zu haben. Shopware überzeugt durch Community-Nähe, Flexibilität und lokalen Support für Business-Kunden. Anfänger tun sich mit Shopware schwerer, dafür werden professionelle Anwender durch vielseitigere Möglichkeiten entschädigt. In Sachen Support-Qualität hat Shopify den Vorteil der Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit, während Shopware zahlende Kunden persönlicher betreut (aber Free-User im Regen stehen). Beide Systeme haben sehr loyale Nutzerbasen – die Wahl hängt oft davon ab, welche Art von Community man bevorzugt: die globale, englischsprachige SaaS-Community (Shopify) oder die entwicklerorientierte, deutsch geprägte Open-Source-Community (Shopware).
10. Finanzierung, Unternehmensstruktur, Investoren und Shareholder
Shopify Unternehmensprofil
Shopify Inc. ist ein börsennotiertes Unternehmen (NYSE: SHOP) mit Hauptsitz in Ottawa, Kanada. Nach der Gründung 2006 wuchs Shopify rasant durch Venture-Capital-Unterstützung und ging 2015 an die Börse. Gründer und CEO Tobias Lütke – in Deutschland geboren – hält noch bedeutende Anteile und prägt die Vision. Shopify beschäftigt (Stand 2023) über 10.000 Mitarbeiter weltweit und hat Niederlassungen u.a. in Europa (Deutschland, Irland) und Asien. Zu den Shareholdern gehören große institutionelle Investoren; es gibt keinen einzelnen Mehrheitsaktionär, was bedeutet, dass Entscheidungen letztlich dem Board und den Aktionären unterliegen. Shopify hat in den letzten Jahren auch strategische Akquisitionen getätigt (z.B. 6 River Systems für Logistikrobotik, Deliverr für Fulfillment – wobei letzteres 2023 an Flexport weiterverkauft wurde). Die Finanzen von Shopify sind solide – mit rund 7 Mrd. $ Jahresumsatz 2023 und weiterhin zweistelligem Wachstum. Allerdings investiert Shopify stark in Expansion und R&D, weshalb Gewinne lange gering waren; 2023/24 fokussiert man sich wieder mehr auf Profitabilität. Für Händler bedeutet Shopifys Größe und Kapitalstärke: die Plattform ist sehr zukunftssicher, es fließen enorme Mittel in die Weiterentwicklung (z.B. arbeiten über 4.500 Entwickler:innen an Shopify-Verbesserungen). Als globaler Player muss Shopify allerdings auch Rücksicht auf seine Aktionäre nehmen – Preiserhöhungen (wie Anfang 2023, als die Abo-Preise um ~33% angehoben wurden) oder strategische Kursänderungen können vorkommen, was bei Nutzern nicht immer populär ist.
Shopware Unternehmensprofil
Shopware AG ist ein inhabergeführtes Unternehmen aus Deutschland. Gegründet 2000 von Stefan und Sebastian Hamann, wuchs Shopware lange organisch und war eigenfinanziert (Bootstrapping). Dies änderte sich im Februar 2022, als Shopware erstmals externes Kapital aufnahm: 100 Mio. US$ Investment von PayPal und Carlyle. PayPal (als strategischer Investor) und Carlyle (eine globale Private-Equity-Firma) wurden dadurch Minderheitsgesellschafter, während die Gründer weiterhin die Kontrolle behalten (Shopware ist keine börsennotierte AG, die Aktien gehören also den wenigen Anteilseignern). Dieses Investment zielte darauf ab, die internationale Expansion zu beschleunigen und die Produktentwicklung (z.B. Shopware Cloud, B2B Suite) voranzutreiben. Infolgedessen hat Shopware 2022 sein erstes Büro in den USA (New York) eröffnet und die Mitarbeiterzahl deutlich erhöht (von ~250 in 2021 auf vermutlich 400+ in 2023). Die Finanzierung durch PayPal hat in der Community gemischte Reaktionen hervorgerufen: Einige sahen Vorteile (starke Partner, mehr Ressourcen), andere fürchteten um die Unabhängigkeit und Datenneutralität von Shopware. PayPal als “Datenkrake” wurde kritisch beäugt, doch Shopware versicherte, dass man weiterhin datenschutzkonforme Lösungen anbietet. Bislang hat sich am Open-Source-Modell nichts geändert – Shopware betont, Open Source bleibe Kern der Strategie, trotz Investoren.
Geschäftsmodelle
Shopify verdient sein Geld primär durch Abo-Gebühren und Transaktionsgebühren (Payment, App Store Revenue Share). Das Geschäftsmodell ist sehr skalierbar – je mehr Händler, desto mehr Umsatz. Es ist also im Interesse von Shopify, möglichst viele Händler auf die Plattform zu bringen und deren Umsätze wachsen zu sehen (Shopify hat z.B. 2024 den kumulativen GMV der Händler auf über 1 Billion $ gesteigert, was direkt die Payment-Revenue steigert).
Shopware’s Geschäftsmodell war traditionell Lizenzverkauf + Wartung. Mit der Open-Source-Version wurde auch ein Anteil über Professional/Enterprise Support-Verträge eingenommen. Seit 2022 orientiert sich Shopware mit den Rise/Evolve/Beyond-Plänen stärker Richtung Subscription-Modell (also wiederkehrende Einnahmen). Allerdings ist Shopware nicht (noch nicht) so volumenskalierbar wie Shopify, da die Shop-Anzahl begrenzt ist und viele die kostenlose Version nutzen. Deshalb ist Shopware stärker auf größere Einzelabschlüsse angewiesen. Die Investorenbeteiligung könnte mittelfristig auf einen IPO oder Exit hindeuten – möglicherweise strebt Shopware in einigen Jahren selbst an die Börse, um weiter zu wachsen.
Unternehmenskultur und -struktur
Shopify gilt als innovatives Tech-Unternehmen mit flachen Strukturen; es war Vorreiter beim Remote-Work (stammt aus Kanada, Mitarbeiter weltweit). Entscheidungen kommen oft aus dem Top-Management (T. Lütke ist visionär und technisch versiert), aber man experimentiert auch viel. Shopware dagegen war lange ein Familienunternehmen – was man an der engen Bindung zur Community spürt. Entscheidungen wurden mit Bedacht und oft mit Feedback der Partner getroffen (z.B. wurde die Shopware 6 Roadmap öffentlich geteilt und diskutiert). Mit dem Wachstum und internationaler Ausrichtung professionalisiert sich das natürlich.

Für Kunden bedeutet das: Shopify als großer Player kann sehr stabil und serviceorientiert auftreten, aber auch etwas anonym (für einzelne Händler hat die Stimme eines Aktionärs mehr Gewicht als die eines kleinen Kunden). Shopware ist näher am Kunden-Feedback (insbesondere in DACH) und pflegt eine persönlichere Beziehung zu vielen Agenturen und Händlern. Allerdings könnte durch die neuen Investoren auch bei Shopware der Druck steigen, profitabler zu arbeiten und global zu konkurrieren.
Investoren-Einfluss
PayPal als Investor hat strategisch bereits Spuren hinterlassen: Es gibt eine enge Kooperation bei Payment-Themen, was Shopware-Kunden zugutekommt (z.B. sehr gute PayPal-Integration, vorteilhafte Konditionen). Carlyle als PE-Investor dürfte auf Wachstum und Internationalisierung drängen – wir sehen das am Ausbau der USA-Präsenz. Bei Shopify sind Investoren vor allem an Kontinuität und Wachstum interessiert; Shopify hat sich aber trotz Börsendruck immer wieder erlaubt, langfristige Projekte zu verfolgen (z.B. Aufbau eines eigenen Fulfillment-Netzwerks, massive Infrastruktur-Invests).
Zusammengefasst
Shopify ist ein finanziell starker Global-Player mit entsprechend großer Entwicklermannschaft und Innovationskraft, getrieben von Markt- und Investorenerwartungen. Shopware ist ein aufstrebender europäischer Anbieter, der kürzlich durch Investments deutlich skalieren konnte, aber immer noch von seinen Gründern geprägt wird. Für Enterprise-Kunden kann beides relevant sein: Manche bevorzugen den stabilen, börsennotierten Partner (Shopify) mit großer Firma dahinter; andere schätzen den fokussierten, Gründer-geführten Partner (Shopware), der den Marktführer herausfordert und dabei spezifische regionale Stärken hat. Wichtig ist: Beide Unternehmen sind finanziell auf gesunden Beinen – Shopify durch Umsatz und Kapitalmarkt, Shopware durch solides Investment – sodass langfristige Weiterentwicklung der Plattformen gesichert scheint.
11. Zukunftsfähigkeit, Roadmaps und strategische Ausrichtung
Aktuelle Roadmaps
Sowohl Shopify als auch Shopware haben für 2024/25 ambitionierte Pläne. Shopify veröffentlicht halbjährlich die “Shopify Editions”, in denen Dutzende Neuerungen präsentiert werden (von kleinen Feature-Updates bis zu großen Produktlaunches). Ein klarer Trend bei Shopify ist die Stärkung der Enterprise-Fähigkeiten: Mit “Commerce Components” bietet Shopify seit 2023 modulare Bausteine für große Unternehmen an – etwa den Shopify-Checkout, Suchfunktionen oder A/B-Testing-Komponenten, die auch losgelöst vom Vollprodukt in Enterprise-Stacks integriert werden können. Das zielt darauf ab, technologieaffine Großunternehmen anzusprechen, die vielleicht nur Teile von Shopify nutzen wollen. Außerdem treibt Shopify das Thema Headless weiter voran (etwa mit dem eigenen React-Framework “Hydrogen” für individuelle Storefronts). Ein weiterer Fokus ist Omnichannel & Retail: Shopify investiert in POS und Integrationen (z.B. Partnerschaft mit YouTube, TikTok für In-App-Shopping). Auch Logistik bleibt ein Thema – nach einigen Anpassungen (Verkauf des eigenen Fulfillment-Netzwerks) konzentriert sich Shopify nun auf Shopify Fulfillment Partner-Programme und verbessertes Versandmanagement im Backend.
Innovationen & KI
Ein echtes Highlight sind die KI-Features, mit denen Shopify 2023 vorgeprescht ist. Shopify Magic generiert automatisch Produktbeschreibungen, Marketingtexte und E-Mails mit Hilfe von KI. Shopify Sidekick ist ein KI-Assistent im Admin, der Händler proaktiv mit Analysen, Tipps und sogar Ausführungen von Tasks unterstützt. Diese Tools sollen vor allem kleinen und mittleren Unternehmen einen Effizienzschub geben – und sind direkt in Shopify integriert, ohne dass der Händler KI selber einführen muss. Shopware hat hier (noch) kein vergleichbares natives Angebot, setzt aber strategisch auf Offenheit für KI-Integrationen. D.h. Shopware-Nutzer können externe KI-Services (z.B. OpenAI GPT, Übersetzungs-KI DeepL) anbinden oder eigene Machine-Learning-Lösungen einbinden. Für datengetriebene Unternehmen bietet Shopware somit die Kontrolle über die eigene KI-Strategie, anstatt auf vorgefertigte KI-Assistenten zu setzen. In Zukunft ist aber auch von Shopware zu erwarten, dass gewisse KI-Funktionen direkt im Core auftauchen, um den Nutzern ohne große Integrationsprojekte KI-Mehrwert zu bieten.
Strategische Ausrichtung Shopify
Shopify will “den Handel überall” ermöglichen und positioniert sich als Commerce Operating System für die nächste Dekade. Das heißt, man kann davon ausgehen, dass Shopify weiter aggressiv Features entwickeln wird, die Händler binden: mehr B2B-Funktionalität (2023 kamen z.B. Company Accounts und Großhandelspreislisten in Shopify Plus hinzu), mehr Internationalisierungstools (z.B. automatisierte Währungsumrechnung, Zoll/Steuer-Berechnungen für cross-border), und tiefergehende Personalisierungs- und Marketingfeatures (möglicherweise eigene CRM/Personalisierungs-Addons in Zukunft). Finanziell hat Shopify durch das Abstoßen von Randprojekten (Logistik) gezeigt, dass es sich auf seine Kernkompetenz besinnt – nämlich die Software und das Ökosystem. Das dürfte für Händler gut sein, da volle die Konzentration auf Produkt Verbesserung bedeutet. Zudem hat Shopify zuletzt Preise erhöht, was zusätzliche Mittel generiert – vermutlich fließt ein Teil direkt in R&D.
Strategische Ausrichtung Shopware
Shopware möchte sich als führende Open-Commerce-Plattform aus Europa etablieren. Die Roadmap sieht vor, weiter in Cloud-Services zu investieren, um auch Kunden abzuholen, die keinen eigenen Server wollen, ohne aber die Flexibilität zu opfern (Stichwort Platform as a Service-Ansatz). Shopware wird außerdem die Expansion in neue Märkte vorantreiben – Nordamerika, aber auch weitere europäische Länder. Dafür muss die Software noch mehr lokale Anforderungen erfüllen (z.B. Marktplatzanbindungen in USA, Steuerbesonderheiten anderswo). Ein wichtiges Thema ist auch die Weiterentwicklung des Ökosystems: Shopware hat jüngst verstärkt ehemalige Magento-Community-Mitglieder (z.B. Ben Marks) ins Team geholt, um Entwickler und Agenturen aus der ganzen Welt für Shopware zu begeistern. Perspektivisch könnte Shopware davon profitieren, dass Adobe Magento (ehemals Hauptkonkurrent im Open-Source-Enterprise-Bereich) weniger fokussiert weiterentwickelt – hier öffnet sich eine Lücke, in die Shopware stoßen will. Technologisch wird Shopware weiterhin auf Modularität und API-First setzen, sodass es mit Trends wie Composable Commerce Schritt hält. Tatsächlich wird Shopware von Analysten bereits als flexible, moderne Lösung wahrgenommen, die mit Headless-Architekturen und Microservices kombinierbar ist.
Zukunftsfähigkeit im DACH-Raum
Im deutschsprachigen Raum genießt Shopware nach wie vor einen exzellenten Ruf bei großen Händlern – die regelmäßigen EHI-Studien zeigen, dass Shopware zu den Top-Systemen gehört und sogar Marktführer in der Anzahl der Top-Shops ist. Diese Install base wird Shopware so leicht nicht verlieren, sofern sie Bestandskunden den Weg von alten auf neue Versionen ermöglichen (Shopware 6 ist jetzt der Standard; Shopware 5 Support wurde im Juli 2024 beendet). Gleichzeitig drängt Shopify immer stärker in den Markt: Mit 81.000+ aktiven Shops in Deutschland (Stand 2024) und starkem Marketing wird Shopify im Mittelstandssegment immer sichtbarer. Shopify gilt mittlerweile auch in DACH als “enterprise-ready”, was vor fünf Jahren noch nicht der Fall war. Gründe: Referenzkunden (es gibt immer mehr Erfolgsgeschichten von deutschen Shopify-Plus-Shops), Feature-Parität bei wichtigen Themen (Stichwort DSGVO, Zahlungsarten, Sprache) und lokales Partnernetz. Zudem treiben Beratungen die Plattform – es gibt z.B. in der deutschsprachigen E-Commerce-Community inzwischen viele Webinare und Vergleiche, die Shopify als gleichwertige Option zu den heimischen Systemen diskutieren. Diese Wahrnehmungsänderung ist Teil der Zukunftsbetrachtung: Kunden haben heute wirklich die Qual der Wahl und müssen genau evaluieren, welches System zukunftssicherer für ihre Zwecke ist.
Langfristige Perspektive
Shopify hat in den letzten Jahren bewiesen, dass es ständig einen Schritt voraus sein will – sei es bei Mobile Commerce, Social Commerce oder AI-Einsatz. Shopware dagegen hat bewiesen, dass es Visionen umsetzen kann (z.B. radikal neue Core-Architektur mit Shopware 6, Cloud-Angebot trotz Open-Source-Historie). Beide werden sich in Zukunft weiterentwickeln: Shopify vermutlich mit Fokus auf Automation und Globalisierung, Shopware mit Fokus auf Individualisierbarkeit und Kontrolle. Aus Unternehmenssicht ist es für die Zukunftsfähigkeit auch wichtig, ob die Plattform mithalten kann mit neuen Vertriebskanälen (Stichwort Metaverse, neue Marktplätze) und Verbrauchererwartungen (Personalisierung, 24h-Lieferung etc.). Shopify integriert neue Kanäle sehr schnell (z.B. TikTok Shopping kam quasi zeitgleich global), während Shopware-Kunden hier auf Plugins oder Eigenentwicklungen angewiesen sind, was etwas hinterherhinken kann.
Schlussbetrachtung
Letztlich sind beide Plattformen zukunftsfähig, aber auf unterschiedliche Weise: Shopify als All-in-One-Cloud bleibt am Puls der Zeit durch schnelle Updates und hat die finanzielle Power, Trends unmittelbar zu adaptieren – ideal für Unternehmen, die von neuen Entwicklungen sofort profitieren wollen, ohne eigenes Zutun. Shopware als Open-Source- Framework bietet die Langlebigkeit durch Anpassungsfähigkeit – selbst wenn neue Technologien auftauchen, kann man Shopware erweitern oder integrieren, ohne auf einen Hersteller warten zu müssen. Unternehmen mit genügend IT-Ressourcen können so ihre Plattform mitentwickeln und behalten hohe Unabhängigkeit. Strategisch gesehen wird Shopify sicher weiter an Enterprise-Features arbeiten, um auch im DACH-Enterprise-Markt Fuß zu fassen (die zunehmende Akzeptanz zeigt, man nimmt es bereits ernst als Enterprise-Lösung). Shopware wird versuchen, international zu wachsen, aber auch seine Kernmärkte durch Innovation zu halten – eventuell sehen wir in Zukunft sogar Kollaborationen (z.B. unterstützt Shopware bereits headless Integrationen mit Frontends, vielleicht irgendwann als Frontend für Shopify-Komponenten? – reine Spekulation).

Zum Abschluss lässt sich sagen: Shopify und Shopware entwickeln sich beide dynamisch weiter, und die Entscheidung pro/contra ist eine Abwägung der hier beleuchteten Aspekte. Wichtig ist, die eigenen Unternehmensziele und Ressourcen gegen die Eigenschaften der Systeme zu spiegeln. Im DACH-Raum hat man das Glück, mit Shopware eine heimische, DSGVO-sichere Option zu haben und mit Shopify eine weltweit erprobte Cloud-Plattform, die inzwischen lokalisiert und gereift ist. Diese Konkurrenz spornt beide an – was letztlich den Händlern zugutekommt, die in Zukunft noch leistungsfähigere Tools bekommen werden.
Quellen
Best Digital Commerce Reviews 2025 | Gartner Peer Insights
https://www.gartner.com/reviews/market/digital-commerce
Shopware vs. Shopify: Droht die Abdankung des Marktführers?
https://www.loewenstark.com/news/shopware-vs-shopify-droht-die-abdankung-des-marktfuehrers/
https://www.latori.com/blogpost/shopify-oder-shopware-vergleich
https://ecom-flow.de/shopify-vs-shopware/
Shopware – Wikipedia
https://en.wikipedia.org/wiki/Shopware
Commerce Components by Shopify
https://www.shopify.com/commerce-components
E-Commerce Enterprise: Top 7 Lösungen für große Unternehmen (2025) – Shopify Deutschland
https://www.shopify.com/de/blog/enterprise-commerce-plattformen
Shopify Revenue and Merchant Statistics in 2025 – Backlinko
https://backlinko.com/shopify-stores
State of Shopify Report: USA, UK, Canada, Australia, Germany
Shopify-Shops: 25 inspirierende Beispiele (2025) – Shopify Deutschland
https://www.shopify.com/de/blog/shopify-beispiele
Shopware vs Shopify – Vergleich der Shopsysteme
https://into-commerce.de/shopware-vs-shopify
Shopify Gross Merchandise Volume (GMV) 2014-2024
https://www.marketplacepulse.com/stats/shopify-gross-merchandise-volume-gmv
Shopify extends +20% revenue and GMV growth streaks in Q4
https://www.digitalcommerce360.com/2025/02/12/shopify-revenue-gmv-q4-fy24/
Which Shopware license should you pick for your project? – BitBag
https://bitbag.io/blog/shopware-license
Shopify vs Shopware: Shop system comparison | Latori GmbH
https://www.latori.com/en/blogpost/shopify-vs-shopware
Shopify – Wikipedia
https://en.wikipedia.org/wiki/Shopify
PayPal, Carlyle Put $100M to Expand German Digital Commerce … https://www.pymnts.com/news/investment-tracker/2022/paypal-carlyle-put-100-million-to-expand-german-digital- commerce-platform-shopware/
Germany’s Shopware raises $100 million in first-ever funding via …