Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz im Onlinehandel (BFSG) setzt neue Maßstäbe für barrierefreien Zugang zu Onlineshops. Es verlangt von E-Commerce-Unternehmen, ihre Webseiten zugänglich für Menschen mit Behinderungen zu gestalten. Dieser Artikel erklärt, worin die Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes im Onlinehandel bestehen und welche Maßnahmen Onlinehändler umsetzen müssen, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verpflichtet E-Commerce-Unternehmen zur Umsetzung barrierefreier Webseiten, um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten.
Die Einhaltung des BFSG ist entscheidend für den rechtlichen Schutz von Unternehmen, da Verstöße zu hohen Bußgeldern und rechtlichen Auseinandersetzungen führen können.
Barrierefreie Gestaltung bietet Onlinehändlern Chancen zur Erweiterung ihrer Zielgruppe und zur Steigerung des Umsatzes, indem sie das Vertrauen von Kunden gewinnen und soziale Verantwortung zeigen.
Überblick über das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ist ein bedeutendes Gesetz, das zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2019/882 in deutsches Recht dient. Es verfolgt das Hauptziel, die Rechte von Menschen mit Behinderungen auf gleichberechtigte Teilhabe zu stärken. Ein zentrales Anliegen des BFSG ist es, die Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen zu gewährleisten, sodass diese für Menschen mit Behinderungen zugänglich und nutzbar sind.
Die Bedeutung des BFSG wird durch die EU-Richtlinie über Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen unterstrichen, die darauf abzielt, einheitliche Standards für die Barrierefreiheit in der EU zu schaffen und somit den Binnenmarkt zu stärken. Insbesondere in einer zunehmend digitalisierten Welt, in der die Zahl der Menschen im Rentenalter bis 2035 stark ansteigen wird, gewinnt die digitale Barrierefreiheit immer mehr an Relevanz.
Für den E-Commerce ist die Umsetzung des BFSG von entscheidender Bedeutung, um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und gleichzeitig einen gleichberechtigten Zugang zu Dienstleistungen und Produkten für Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. Online-Shops müssen sich der Digitalisierung anpassen und sicherstellen, dass ihre Angebote barrierefrei gestaltet sind, um den Anforderungen des BFSG gerecht zu werden.

Die Fristen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) und Informationspflichten
Die Fristen des BFSG sind folgendermaßen definiert: Unternehmen müssen bis zum 28. Juni 2025 ihre Produkte und Dienstleistungen barrierefrei gestalten. Ab dem 29. Juni 2025 sind Onlineshop-Betreiber verpflichtet, ihre Kunden über die Barrierefreiheitsanforderungen ihrer Produkte und Dienstleistungen umfassend zu informieren. Diese Informationen müssen in einer barrierefreien Weise bereitgestellt werden, sodass sie für alle Nutzer, einschließlich Menschen mit Behinderungen, zugänglich und verständlich sind.
Die Bereitstellung dieser Informationen kann auf verschiedene Weise erfolgen:
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB): Die Barrierefreiheitsanforderungen sollten in den AGB des Unternehmens klar und deutlich formuliert sein.
Webseiten-Präsenz: Auf der Webseite des Unternehmens sollte eine spezielle Seite oder ein Abschnitt vorhanden sein, der die Barrierefreiheitsanforderungen detailliert beschreibt.
Transparente Kommunikation: Informationen sollten in einfacher Sprache verfasst sein, um die Verständlichkeit für alle Nutzer zu gewährleisten.
Nutzung von Medien: Videos oder Audioinhalte, die die Barrierefreiheitsanforderungen erläutern, sollten mit Untertiteln oder Transkripten versehen sein, um sie für hörgeschädigte Nutzer zugänglich zu machen.
Kundensupport: Ein barrierefreier Kundensupport sollte bereitstehen, um Fragen zu den Barrierefreiheitsanforderungen zu beantworten.
Relevanz des BFSG für den E-Commerce
Das BFSG ist für den E-Commerce von entscheidender Bedeutung, da es die Barrierefreiheitsanforderungen für den Onlinehandel festlegt. Dies betrifft insbesondere Unternehmen, die direkt an Endverbraucher verkaufen, da sie sicherstellen müssen, dass ihre Webseiten barrierefrei sind.
Dies schließt ein:
Hersteller
Händler
Importeure spezifischer Produkte
Anbieter bestimmter Dienstleistungen im B2C-Bereich
Onlinehändler sind verpflichtet, ihre Webseiten so zu gestalten, dass sie für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind, besonders wenn sie Produkte anbieten, die unter das BFSG fallen. Dies bedeutet, dass alle Webseiten, die im elektronischen Geschäftsverkehr Verträge abschließen, einschließlich der Darstellung der Angebote und Verkaufsprozesse, den Anforderungen des BFSG entsprechen müssen. Zentral ist hierbei, dass die Interaktionsmöglichkeiten so gestaltet sind, dass sie den Abschluss eines Verbrauchervertrags im Onlinehandel ermöglichen.
Für Betreiber von Online-Marktplätzen und Webseiten im B2B- und B2C-Bereich bedeutet dies, dass sie ihre Online-Präsenz überarbeiten und sicherstellen müssen, dass alle Informationen und Prozesse barrierefrei sind. Dies betrifft nicht nur den Online-Verkauf, sondern auch Bankdienstleistungen und andere Dienstleistungen im elektronischen Geschäftsverkehr. Die Einhaltung des BFSG ist daher für alle Wirtschaftsakteure im E-Commerce unerlässlich.
Anforderungen an Online-Shops gemäß BFSG
Die Anforderungen an Onlineshops gemäß dem BFSG sind vielfältig und umfassen verschiedene Aspekte der Webseitengestaltung. Die Hauptinhalte des Gesetzes umfassen die Verpflichtung für Onlinehändler, ihre Webseiten so zu gestalten, dass sie für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind. Dies betrifft insbesondere die Einhaltung der WCAG-Richtlinien, die sicherstellen, dass digitale Inhalte ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind.

Die WCAG-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines) sind ein international anerkannter Standard zur Verbesserung der Zugänglichkeit von Webinhalten. Die Richtlinien sind in vier Prinzipien unterteilt: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit.
Die WCAG sind in verschiedenen Versionen verfügbar, wobei die aktuellste Version WCAG 2.2 ist. Diese Version enthält neue Erfolgskriterien, die darauf abzielen, die Zugänglichkeit weiter zu verbessern. Ein Beispiel hierfür ist die minimale Zielgröße von 24 x 24 Pixel für klickbare Bereiche, um sicherzustellen, dass interaktive Elemente leicht zugänglich sind. Interaktive Elemente müssen für Menschen mit Einschränkungen problemlos nutzbar sein, was bedeutet, dass sie vollständig sichtbar und leicht zu bedienen sein müssen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sichtbarkeit des Tastaturfokus, der gemäß WCAG 2.2 immer vollständig sichtbar bleiben muss. Dies stellt sicher, dass Menschen mit motorischen Einschränkungen die Webseite effizient navigieren können. Zudem müssen alle Funktionen, die Wisch- oder Ziehbewegungen erfordern, auch alternative Bedienungsmethoden bieten, die durch Klicken oder Tippen funktionieren.
Shop-Betreiber müssen zudem eine allgemeine Beschreibung ihrer Dienstleistungen bereitstellen, die den Barrierefreiheitsanforderungen entspricht. Dazu gehören auch Pflichtinformationen, die barrierefrei und in verständlicher Form erhältlich sein müssen, um allen Nutzern den Zugang zu erleichtern. Besonders kritisch ist der Kaufprozess, der so gestaltet sein muss, dass alle Informationen zu den verwendeten Produkten und dem Produkt barrierefrei präsentiert werden und Drittinhalte keine Barrieren für Menschen mit Behinderungen darstellen.
Technische Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit
Die Umsetzung der Barrierefreiheit in Online-Shops erfordert eine Vielzahl technischer Maßnahmen. Grundlegend ist die Trennung von Inhalt, Struktur und Design, um eine barrierefreie Gestaltung zu gewährleisten. Alternativtexte für Bilder sind entscheidend, damit Screenreader-Benutzer den Inhalt verstehen können. Hohe Kontraste in der Gestaltung von Webseiten verbessern die Lesbarkeit, insbesondere unter schwierigen Lichtbedingungen.
Websites müssen vollständig mit der Tastatur navigierbar sein, um Menschen mit motorischen Einschränkungen den Zugang zu ermöglichen. Klar strukturierte Inhalte und eine einfache Sprache können kognitive Barrieren reduzieren und die Benutzerfreundlichkeit erhöhen. Assistive Technologien, wie Screenreader, helfen Menschen mit Behinderungen, Webinhalte effektiver zu nutzen.

Die Barrierefreiheit sollte durch eine Kombination aus automatisierten und manuellen Tests überprüft werden. Tools wie Google Lighthouse oder die Browser-Erweiterung ‘Color Contrast Checker’ können dabei helfen, die Barrierefreiheit von Webseiten zu prüfen. Die Einbindung von Menschen mit Behinderungen in den Auditprozess bietet zudem objektive Bewertungen und wertvolle Einblicke.
Chancen für Onlinehändler durch barrierefreie Gestaltung
Die barrierefreie Gestaltung von Onlineshops sollte nicht nur als reine Pflicht betrachtet werden, da sie auch Chancen für Onlinehändler bieten kann. So kann ein barrierefreier Onlineshop Menschen mit Behinderungen und ältere Nutzer:innen ansprechen und somit eine erweiterte Zielgruppe erreichen. Dies kann zu einer Steigerung der Kundenbindung und somit zu Umsatzsteigerungen führen.
Zudem stärkt ein barrierefreier Online-Shop das Vertrauen der Kunden und etabliert das Unternehmen als sozial verantwortungsvoll. Die Umsetzung von Barrierefreiheit bietet somit Chancen für Wachstum und Marktanteilsgewinne im E-Commerce.
Herausforderungen bei der Implementierung
Die Implementierung der Barrierefreiheitsanforderungen des BFSG kann für viele Unternehmen im E-Commerce-Bereich eine erhebliche Herausforderung darstellen. Die Anpassung digitaler Dienstleistungen und die Gestaltung von Online-Shops gemäß den Vorgaben des BFSG erfordern erhebliche Ressourcen, sowohl in finanzieller als auch in personeller Hinsicht. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Online-Angebote für Nutzer mit unterschiedlichen Behinderungen uneingeschränkt zugänglich sind, was oft eine umfassende Überarbeitung der bestehenden Webinhalte und -strukturen bedeutet.
Eine der komplexesten Herausforderungen besteht darin, den barrierefreien Zugang zu Informationen in unterschiedlichen Formaten zu gewährleisten. Dies schließt die Bereitstellung von Textalternativen für Bilder, die Untertitelung von Videos und die Bereitstellung von Audio-Beschreibungen ein. Darüber hinaus müssen alle interaktiven Elemente einer Webseite so gestaltet sein, dass sie auch ohne Mausbedienung zugänglich sind, um Nutzern mit motorischen Einschränkungen einen vollständigen Zugang zu ermöglichen.
Ein weiteres Hindernis ist die Balance zwischen einem ansprechenden, modernen Design und den Anforderungen an die Barrierefreiheit. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Webseiten ästhetisch ansprechend zu gestalten, ohne dabei die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen zu beeinträchtigen. Dies erfordert oft eine enge Zusammenarbeit zwischen Designern, Entwicklern und Barrierefreiheitsexperten.
Zusätzlich müssen Unternehmen die kontinuierliche Schulung ihres Personals in Bezug auf die neuesten Standards und Best Practices der Barrierefreiheit sicherstellen. Dies umfasst sowohl die technische Umsetzung als auch die Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen.
Risiken bei Nichteinhaltung des BFSG
Die Nichteinhaltung der Anforderungen des BFSG kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Bei Verstößen drohen rechtliche Konsequenzen, einschließlich Bußgeldern und Abmahnungen. Ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro kann verhängt werden, wenn die Barrierefreiheitsanforderungen nicht erfüllt werden. In besonders schwerwiegenden Fällen kann die Nichteinhaltung des BFSG zur Untersagung der Bereitstellung des Produkts oder der Dienstleistung führen.
Praktische Tipps für die Umsetzung
Für die Umsetzung der Barrierefreiheitsanforderungen des BFSG gibt es verschiedene praktische Tipps, die dir als E-Commerce-Unternehmen dabei helfen können, die gesetzlichen Anforderungen schrittweise zu erfüllen.
Gründliche Analyse der Website: Beginne mit einer umfassenden Bewertung deiner aktuellen Website, um bestehende Barrieren zu identifizieren. Nutze Tools wie den WAVE Web Accessibility Evaluation Tool oder Google Lighthouse, um technische Schwachstellen zu erkennen.
Barrierefreiheits-Checkliste: Erstelle eine detaillierte Checkliste, die alle Aspekte der Barrierefreiheit abdeckt, wie z.B. alternative Texte für Bilder, die Nutzung von ARIA-Labels und die Sicherstellung der Tastaturnavigation.
Best Practices befolgen: Orientiere dich an den Best Practices der Branche, um eine benutzerfreundliche und barrierefreie Website zu gestalten. Dies beinhaltet die Einhaltung der WCAG-Richtlinien, die sicherstellen, dass digitale Inhalte ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind.
- Automatisierte Lösungen nutzen: Wird ein Onlineshop neu angelegt, so besteht die Möglichkeit, Anbieter von Shops oder ERP-Systemen zu nutzen, die bereits Funktionen zur automatischen Gestaltung barrierefreier Onlineshops anbieten. Einige moderne Plattformen integrieren Barrierefreiheitsstandards direkt in ihre Systeme, was den Aufwand für die Umsetzung erheblich reduzieren kann. Beispiele für Shop-Plattformen sind Shopify, WooCommerce und Magento, die durch ihre Technologien und Erweiterungen die Barrierefreiheit bestmöglich unterstützen. Auch eine Reihe von ERP-Anbietern sind bekannt dafür, Barrierefreiheitsfunktionen in ihre Systeme zu integrieren und so Unternehmen bei der Umsetzung barrierefreier Shops zu unterstützen.
Verwendung von Software-Tools: Setze Software-Tools ein, um die Barrierefreiheit kontinuierlich zu überprüfen und zu verbessern. Automatisierte Testtools können regelmäßig eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass alle Inhalte den Anforderungen entsprechen.
Schulung des Teams: Schule dein Team regelmäßig zu Barrierefreiheitsstandards und -praktiken, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die Bedeutung der Barrierefreiheit verstehen und umsetzen können.
Einbindung von Nutzern mit Behinderungen: Beziehe Menschen mit Behinderungen in den Entwicklungsprozess ein, um wertvolles Feedback zur Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit deiner Website zu erhalten.
Regelmäßige Updates: Halte deine Website regelmäßig auf dem neuesten Stand der Technik, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Anforderungen der Barrierefreiheit entspricht.
Kundensupport: Stelle einen barrierefreien Kundensupport bereit, der in der Lage ist, Fragen zu beantworten und Unterstützung bei der Nutzung deiner Website zu bieten.
Mit diesen Maßnahmen kannst du sicherstellen, dass deine Websites nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch eine breitere Zielgruppe ansprechen und das Nutzererlebnis insgesamt verbessern.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Übergangsfristen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen und Übergangsfristen des BFSG sind klar definiert. Bis zum 28. Juni 2025 müssen Unternehmen sicherstellen, dass die betroffenen Produkte und Dienstleistungen barrierefrei sind. Ab dem 29. Juni 2025 müssen Betreiber von Online-Shops ihre Kunden über die spezifischen Barrierefreiheitsanforderungen informieren.
Kleinstunternehmen sind von den umfassenden Anforderungen des BFSG ausgenommen, müssen jedoch die Aufbewahrungs- und Dokumentationspflichten beachten. Die Informationen zur Barrierefreiheit müssen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) oder auf auffällige Weise präsentiert werden. Verstöße gegen das BFSG können zu Bußgeldern führen.
Unterstützung und Ressourcen
Es gibt eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten und Ressourcen, die Unternehmen bei der Umsetzung der Barrierefreiheit helfen können. Webtools zur Überprüfung der Barrierefreiheitsanforderungen, wie der WAVE Web Accessibility Evaluation Tool oder Google Lighthouse, bieten wertvolle Einblicke in bestehende Schwachstellen und helfen dabei, Webseiten zu testen und zu verbessern. Diese Tools analysieren verschiedene Aspekte der Barrierefreiheit und geben konkrete Verbesserungsvorschläge.
Zusätzlich können Unternehmen auf Agenturen zurückgreifen, die sich auf die Gestaltung barrierefreier Webseiten spezialisiert haben. Diese Agenturen bieten umfassende Beratungsdienste an, die von der Analyse bestehender Webseiten bis hin zur vollständigen Implementierung barrierefreier Lösungen reichen.
Chatbots und KI-gestützte Tools können ebenfalls unterstützen, indem sie automatisierte Hilfestellungen bei der Gestaltung barrierefreier Webseiten bieten. Diese Technologien können beispielsweise bei der Erstellung von Alternativtexten für Bilder oder bei der Sicherstellung der Tastaturnavigation helfen.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Online-Ressourcen und Leitfäden, die Best Practices und Standards zur Barrierefreiheit bereitstellen. Diese Materialien bieten wertvolle Informationen und Anleitungen, die Unternehmen bei der Umsetzung der Barrierefreiheitsanforderungen unterstützen können.
Zusammenfassung
Die Umsetzung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) ist für Onlinehändler ab Ende Juni 2025 gesetzlich verpflichtend. Unternehmen sollten rechtzeitig mit der Umsetzung der Barrierefreiheitsanforderungen beginnen, da der Aufwand je nach Ausgangspunkt erheblich variieren kann. Dies ermöglicht eine gründliche Planung und Anpassung der digitalen Angebote, um die Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes fristgerecht zu erfüllen. Die technischen Maßnahmen und rechtlichen Rahmenbedingungen sind klar definiert, sodass Unternehmen die Umsetzung gezielt angehen können.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Barrierefreiheit im E-Commerce auch eine Möglichkeit ist, sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen zu etablieren und langfristig erfolgreich zu sein. Nutze die Chance, die das BFSG bietet, gestalte deinen Onlineshop barrierefrei und gewinne eventuell noch ein paar neue Kunden dazu!
Häufig gestellte Fragen
Ist Barrierefreiheit gesetzlich vorgeschrieben?
Ja, Barrierefreiheit ist gesetzlich vorgeschrieben, insbesondere für öffentliche Stellen. Zukünftig gilt dies auch für privatwirtschaftliche Unternehmen ab dem 28. Juni 2025 durch das Barrierefreiheitstärkungsgesetz.
Ist die WCAG in Deutschland verpflichtend?
Ja, ab dem 28. Juni 2025 werden bestimmte Unternehmen in Deutschland verpflichtet sein, ihre Online-Angebote gemäß den WCAG barrierefrei zu gestalten, im Rahmen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes. Dies entspricht der Umsetzung der EU-Richtlinie des European Accessibility Act.
Was ist das Hauptziel des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG)?
Das Hauptziel des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) ist die Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderungen, um sicherzustellen, dass Produkte und Dienstleistungen für sie barrierefrei zugänglich sind.
Welche Unternehmen sind vom BFSG betroffen?
Das BFSG betrifft alle Hersteller, Händler und Importeure spezifischer Produkte sowie Anbieter bestimmter Dienstleistungen im B2C-Bereich, mit Ausnahme von Kleinstunternehmen, die weniger als 10 Personen beschäftigen und einen Umsatz oder eine Bilanzsumme von höchstens 2 Millionen Euro aufweisen.
Welche Fristen müssen Unternehmen einhalten, um den Anforderungen des BFSG gerecht zu werden?
Unternehmen müssen bis zum 28. Juni 2025 sicherstellen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen barrierefrei sind. Ab dem 29. Juni 2025 sind sie verpflichtet, ihre Kunden über die spezifischen Barrierefreiheitsanforderungen zu informieren.